von Christel Hermann

Vom 09.05. – 14.05. diesen Jahres fand die Arbeitswoche im Baaßner Kirchhof und auf dem Friedhof statt. Dieser Einsatz wurde schon letztes Jahr geplant, konnte aber wegen den äußeren, pandemischen Umständen nicht durchgeführt werden. Um so größer war die Freude darüber, dass wir dieses Jahr zur Tat schreiten konnten.
So reisten viele Helfer ab dem 06.05. in die Heimat an und die Wiedersehensfreude und Einsatzbereitschaft war groß. Wir waren eine Gruppe von ca. 15 Leuten. Am Sonntag besuchten wir gemeinsam den Gottesdienst, anschließend konnten wir uns bei Kaffee und Kuchen mit den anderen einheimischen Landsleuten in der Burghüterwohnung austauschen und dann machten Einige von uns eine Lagenbesichtigung auf dem Friedhof und im Kirchhof.

Die Lagebesprechung und die einzelnen Details, wurden dann beim gemeinsamen Mittagessen auf dem Hof der Familie Bozdoc abgehalten. Diese versorgten uns über die gesamte Woche mit unglaublich leckeren Speisen und kühlen Getränken. Einen herzlichen Dank, an dieser Stelle, für dieses kulinarische Vergnügen.
Und nun starteten wir in die Arbeitswoche. Jeden Morgen um 08:00 Uhr war Treffpunkt zum Frühstück bei unseren Gastgebern und Freunden auf dem Hof. Mit einem vollen Magen und Gottes Segen, den uns unser Mitstreiter Herr Pf. i. R. Hans Ehrlich vorlas, teilten wir uns auf. Die Männer luden das Werkzeug, welches uns zum größten Teil, Sami Dendörfer zur Verfügung stellte, ins Auto und wir Frauen besorgten Putzutensilien.

Auf dem Friedhof wurden Hecken geschnitten, Bäume gefällt und beschnitten, Unrat gesammelt, Grabsteine begradigt und Efeu, Farne und anderes Gewächs von den Gräbern entfernt.
Im Kirchhof mussten wir der Natur auch Einhalt gebieten und erst einmal die westliche Einfahrt frei machen – so wurde auch hier eine große Tanne und mehrere verdorrte Bäume gefällt.
Wir Frauen reinigten die Sanitäranlage, putzten die Burghüterwohnung und die Kirche von oben bis unten. Wuschen Gardinen und Sakral Tücher, bügelten diese und hängten sie wieder auf und klopften die Teppiche aus etc.. Für ein schöneres Gesamtbild in unserem Kirchhof pflanzten wir Blumen, die hoffentlich im August zum diesjährigen Baaßner Treffen ihre Blütenpracht präsentieren.

Eine große Aufgabe dieses Jahr war die Säuberung des Kirchendachbodens. Hier hatte sich über die vielen Jahre, sehr viel Taubenkot und unbrauchbarer Unrat angesammelt. Zwei schwindelfreie Helfer aus der Gemeinde erklärten sich bereit den Dachboden zu reinigen. An mehreren Nachmittagen, erledigten diese beiden fleißigen, jungen Männer die Arbeit sehr gewissenhaft und wir transportierten eine große Menge Müll ab.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Decke am nördlichen Kircheneingang. Hier waren schon seit Jahren große Risse zu sehen und der Putz bröselte bereits herunter. Dies musste jedoch ein Fachmann machen. Auch hier hatten wir Glück, dass wir auf die Schnelle einen solchen Fachmann kontaktierten, der sich auch noch die Zeit für diese Arbeit nehmen konnte und bereits am zweiten Tag unserer Arbeitswoche mit dem Abtragen der Decke anfing. Erst jetzt erkannte man das gesamt Ausmaß des Schadens. Die alten Tragebalken, die das Dach stützten waren alle morsch. Somit musste auch dieses neu gemacht werden - und das wurde es auch, trotz Materialengpässen konnte dieser Fachmann mit seinen Helfern bis zum Ende der Arbeitswoche das Projekt, bis auf ein paar Kleinigkeiten fertig stellen.

Und noch ein kleines oder auch größeres Unterfangen war geplant… In unserer Nachbargemeinde Wölz, bei der eingestürzten Kirchen waren noch drei große, alte zurückgelassene Grabsteine. Bereits 2017 hatten wir die Gedenktafel von Wölz aus der Kirchenruine nach Baaßen transportiert um diesem einen Ehrenplatz in der Baaßner Kirchenburg zu geben. Damals fehlten uns, unter Zeitdruck weitere Transportmöglichkeiten, um auch diese schweren Grabsteine mitzunehmen. Diesmal jedoch klappte es - mit einem großen Bagger und viel Manneskraft konnten auch diese in den sicheren Burgmauern der Baaßner Kirche aufgestellt werden.

Ich blicke auf diese Woche zurück und erinnere mich an die Gemeinschaft, die so harmonisch, liebevoll, unterstützend und friedlich war, dass ich kaum an die anstrengende Arbeit denke. Es war wahrlich ein freudiges Erlebnis mit so vielen tatkräftigen Helfern diese Woche zu verbringen. Herzlichen Dank EUCH ALLEN, die sich auf den Weg gemacht haben um zu Erhalten was unsere Ahnen uns hinterlassen haben.

Baaßen ist nun wieder bereit für ein weiteres großes Treffen in der Heimat, mit hoffentlich vielen Landsleuten, Freunden und Besuchern. Ihr seid herzlich eingeladen. Dieses wird am Samstag, den 13.08.22 und am Sonntag, 14.08.22 stattfinden. Ein genaues Programm wird noch mitgeteilt. Wir freuen uns auf Euch.

In Verbundenheit
Christel Hermann