18. Baaßner Treffen mit Vorstandswahlen
Am 09. April diesen Jahres konnte endlich wieder ein persönliches Treffen der Baaßner Gemeinschaft, im uns wohlbekannten, mittelalterlichen Städtchen Dinkelsbühl, im schönen Schrannensaal stattfinden. Die Pandemie und auch andere politische Wirtschaftslagen konnten den Wiedersehenswillen nicht stoppen. So bereiteten wir in Gemeinschaft das Baaßner Treffen vor, organisierten und halfen zusammen, dass alles gut klappte in diesen ungewissen Zeiten. Kurz vor dem Treffen wurden die Corona Maßnahmen nochmals gelockert und wir atmeten auf und hofften, dass viele Gäste kommen würden.
Dann war es endlich soweit. Voller Vorfreude und guter Hoffnung wurde der Schrannensaal hergerichtet und vorbereitet. Die ersten Gäste durften gleich mithelfen, die Blaskapelle unter der Leitung von Arthur Bolinth und Erwin Arz spielte sich schon mal ein und wir wurden pünktlich fertig mit den Vorbereitungen.
Um 13:00 Uhr fand der Gottesdienst statt. Die Blaskapelle spielte uns ein feierliches Ständchen zum Geleit in die Heilig-Geist-Kirche. Herr Pf. i. R. Hans Ehrlich leitete die Messe und Frau Gretchen Csibi begleitete unseren Gesang an der Orgel. Das goldene Konfirmationsjubiläum der Jahrgänge 1954 bis 1957 wurde vorgelesen und im Glauben neu bekräftigt. Des Weiteren wurde den 70 verstorbenen Baaßnern, der letzten 4 Jahre, in Stille gedacht und ins Gebet eingeschlossen. Es war ein sehr gut besuchter und andächtiger Gottesdienst.
Danach strömten die Gäste, um ca. 14:30 Uhr in den Schrannensaal. Endlich, nach so langer Zeit, konnte man sich wieder in die Arme nehmen und herzlich begrüßen. Die Wiedersehensfreude war groß. Der Saal füllte sich schnell, wir mussten sogar noch einige Tische dazu stellen und neu eindecken. Welch positive Überraschung, dass so viele Baaßner Landsleute der Einladung gefolgt waren. Herrlich!!
Nun konnte die Begrüßung der zahlreichen Gäste und auch der vielen Ehrengäste, die dieses Jahr wieder zu unserem Treffen gefunden hatten, durch unseren Vorstandsvorsitzenden, Herrn Michael Hermann ausgesprochen werden. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die Anreise, eure Mithilfe und dass ihr mit uns einen so schönen Tag gestaltet und verbracht habt.
Ein gutes Gelingen des diesjährigen Treffens und ein spezieller Gruß wurden uns auch aus Siebenbürgen übermittelt, vom Mediascher Kirchenbezirk und vom Landeskirchenkonsistorium aus Hermannstadt. Herzlichen Dank auch dafür.
Der aktuelle Kontostand und der Tätigkeitsbericht der letzten Jahre wurden vorgelesen. Pandemiebedingt konnten leider nicht so viele Vorstandstreffen stattfinden, wie gewohnt - aber dennoch wurden einige Dinge Umgesetzt und zur Vollendung gebracht, wie die Einrichtungsarbeiten an der Burghüter Wohnung, ein neuer Friedhofspfleger wurde eingestellt, die Pfarrer-Gedenktafel wurde fertig gestellt und angebracht, ein Handlauf bei der großen Treppe montiert und das automatische Glockengeläut ist gerade in der Endphase und wird voraussichtlich im Juli diesen Jahres fertig sein. Geplant ist dieses Jahr noch ein Arbeitseinsatz bei der Kirchenburg und am Friedhof vom 09.05.-14.05.2022 und das Heimattreffen in Baaßen am 13.08. und 14.08.2022.
Als nächster Programmpunkt standen nun die Ehrungen der Mitglieder des „Alten Vorstandes“ an. Dieser wollte das Zepter an eine jüngere Generation übergeben. Die feierliche Durchführung wurde durch Herrn Thomas Schneider, erster Vorsitzender der HOG Holzmengen und Stellvertretender Vorsitzender vom Heimatverband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, übernommen. So erhielt mein Vater, Michael Hermann, als ausscheidender Vorstandsvorsitzender, die goldene Ehrennadel für seine langjährige, hervorragende und unermüdliche Tätigkeit für die Baaßner und Siebenbürgische Gemeinschaft. Herr Michael Binder, als stellvertretender Vorsitzender, meine Mutter, Johanna Hermann, als Schriftführerin, Herr Hermann Graef, als Kulturreferent wurden mit der silbernen Ehrennadel geehrt und Anni Binder, als Kassenwärtin in Memoriam gedacht, ebenfalls für ihre langjährige, wertvolle und herzliche Unterstützung des Kulturvereins, die immer mit Rat und Tat bei jeder Entscheidung und Veranstaltung dabei waren.
Es gab einige emotionale Momente während dieser Ehrungen. Nach 16 Jahren, in diesen Ämtern für die HOG Baaßen und insgesamt 36 Jahren meines Vaters im Ehrenamt für die Baaßner Gemeinschaft, schaut man dann doch auch wehmütig auf das Vergangene zurück. Dank ihrer unersättlichen Mühen der vielen Mitglieder und Helfer, ihrer Einsatzkraft und Heimatliebe, hat die HOG Baaßen diesen ehrenwerten Namen erhalten und gelebt, unter dem sie heute bekannt ist. Von Herzen Danke dafür.
Als nächstes standen nun die Neuwahlen auf dem Programmpunkt. Als Wahlleiter hatte sich Herr Pf. i. R. Hans Ehrlich zur Verfügung gestellt. Der alte Vorstand wurde entlastet und die Personen, die sich zur Wahl des neuen HOG Vorstandes zur Verfügung gestellt hatten wurden auf die Bühne gerufen, als 1. Vorsitzende: Christel Hermann, 2. Vorsitzende: Hans- Jürgen Sifft, Schriftführerin: Bianka Kinn, Kassenwärtin: Astrid Rosenberger. Wir wurden einstimmig angenommen. Auch die Beisitzer wurden einer nach dem anderen aufgerufen: Karl Heinz Dendörfer, Leo Bolinth, Elvine Mathes, Albert Bolinth und Alida Haner. Nun stand ich mit diesen wundervollen und mutigen acht Menschen auf der Bühne und war beseelt, dankbar, stolz und unglaublich froh, diese Gefährten für eine Weiterführung unserer Kultur und unseres Kulturerbes - in Gemeinschaft für die Gemeinschaft - an meiner Seite zu haben. Herzliche Glückwünsche und Gottes Segen wurden vom alten Vorstand an uns alle ausgesprochen.
Die Suche nach „Gefährten“ war im Vorfeld wirklich zäh – das kann ich sagen. Ein Ehrenamt ist heutzutage wirklich schwer zu besetzen, da der Alltag und alle anderen Ehrentätigkeiten, schon Viele ausreichend ausfüllt. So war der genaue Ausgang der Vorstandswahlen bis ca. 2 Stunden vor der eigentlichen Wahl noch gar nicht sicher. Umso glücklicher und erfüllter fühlte ich mich als ich im Laufe dieses Tages doch noch drei weitere, wundervolle Menschen, spontan für den Vorstand gewinnen konnte. So vertraue ich auf Gottes Segen und seine Führung – so wie er uns alle an diesem Tag zusammengeführt hat – dass wir als Team zusammenwachsen, uns gegenseitig unterstützen und viel Dinge für den Erhalt der siebenbürgischen Kultur beitragen können.
So war nun der offizielle Teil unseres Treffens vorbei und wir konnten mit der Band „Memories Duo“ das Tanzbein schwingen. Dies taten wir auch voller Freude zu dieser stimmungsvollen Musik. Wir feierten, sangen, tanzten und unterhielten uns bis zur angegebenen Sperrstunde, um 01:00 Uhr nachts.
Ich blicke auf ein wundervolles und herzliches Treffen zurück mit ca. 200 Gästen - und dies ist ein sehr erfreuliches Zeichen dafür, dass die Gemeinschaft lebt!
Gott segne Uns und Alle die, die an uns Glauben und uns an diesem Tag so viel Vertrauen entgegengebracht haben und auch in Zukunft unterstützen möchten. Als Team dürfen wir jetzt erst mal im Vorstand zusammenwachsen um uns zu Beweisen – und das werden wir, davon bin ich fest überzeugt. So mögen die Baaßner und die Siebenbürgische Gemeinschaft mit Herzblut zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen um mit dem „zurück Gelassenen“ weiter verbunden zu bleiben und es zu erhalten, zu pflegen und auf eine neue Ebene zu bringen.
In Dankbarkeit und Verbundenheit, Christel Hermann
Video: Wilhelm Gross